INHALT

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	Einleitung			Die Killer			Hilfsmittel
	Das Allerwichtigste			Optimierung			Weitere Ressourcen
	Allgemeine Hinweise

Einleitung

Und kaum kann ich HTML richtig buchstabieren, soll ich schon Tipps formulieren? Wie ich das hasse: kaum haben Leute ihre Seite halbwegs zum Laufen gebracht, bieten sie gleich selber grossmütig "goldene Regeln" oder Awards an oder preisen gar ihre Dienste als Webdesigner (auf ihrer Homepage mit einer Startgrafik von 80Kb) an.
Allerdings ergab es sich, dass ich für ein Zeitungsinterview *prahl* gebeten wurde, einige Tipps zu verraten. Nun, den Stein des Weisen habe ich natürlich nicht gefunden, da ich aber für diesen Anlass dann bereits einige Notizen im Winword vorbereitet hatte, wäre es natürlich nicht nett, Euch diese vorzuenthalten und stelle sie hier gleich auf die Seite.

Allerdings möchte ich an dieser Stelle nicht auf Fragen "wie macht man Mouseovers" oder so eingehen (solche Informationen gibt's ja im Netz zuhauf), vielmehr möchte ich, der ich als absoluter Anfänger doch viele Erkenntnisse auf dem langen und steinigen Weg *g* zur eigenen kleinen Homepage (durch schmerzhafte und sehr nerven- und zeitraubende Erfahrungen) gesammelt habe, diese mit Euch teilen.

Auf langatmige Begründungen habe ich verzichtet, einiges kann ja auch hier auf Drachenstein unter "war diese Homepage nun auch noch nötig?" nachgelesen werden, gerne stehe ich auch per Mail für weitere Ausführungen zur Verfügung.

Obwohl ich nicht überall behaupten kann diese Dinge zu 100% auf meiner Seite umgesetzt zu haben (ich arbeite noch dran), können diese Bemerkungen vielleicht doch dem einen oder anderen helfen, der sich mit dem Gedanken trägt, eine eigene Homepage zu machen. Viele dieser Dinge wusste ich nicht als ich mit Drachenstein begann - ich wünschte, jemand hätte mir sowas gesagt (ja ich weiss, so von wegen Holschuld und so...): ich hätte so viel Zeit und Nerven gespart!

Der Allerwichtigste Grundsatz

Okay, der hier mag gleich altklug und polemisch tönen, es ist aber tatsächlich der Schlüssel zur eigenen Befriedigung: "Was immer Du tust: tue es so gut Du es überhaupt kannst oder lass es lieber bleiben".

Allgemeine Hinweise

	Suche für Deine Homepage einen Provider, welcher auch wirklich Support bietet und immer erreichbar ist
	Stelle Zugriff auf Informationen sicher (Bekannte, SELFHTML und Foren im Netz, Literatur) bevor Du ein Problem (z.B. mit dem Coding, Server, Browser oder ähnlichem) hast
	Schaue Dir Aufbau, Gestaltung und Inhalte von "Gewinnerseiten" (siehe seriöse Award-Programme im Netz) an. Vergleiche Dich mit den Besten, nicht mit dem Rest!
	Benutze keine Code-Generatoren sondern schreibe Deinen HTML-Code selbst (Ausnahme: evtl. mag es zu Beginn nützlich sein, eine Tabelle generieren zu lassen um zu sehen, wie das Coding dafür aussehen muss)
	Heb' Dich durch Gestaltung und mit Deinen Inhalten von anderen Homepages ab
	Definiere einen Nutzen für die Besucher (sie sollen ja wiederkommen, auch Mundpropaganda ist wichtig)
	Über Geschmack lässt sich ja nicht streiten - aber der Stil einer Homepage sollte schon einheitlich sein: die Farben, die Art der Grafiken, das Layout - alles sollte zusammenpassen und den gleichen "Spirit" verströmen
	Entwirf ein Markenzeichen; ein Logo oder etwas ähnliches für Deine Homepage (Wiedererkennungseffekt) welches Du überall (für Banner, Gästebucheinträge, Mails etc.) verwendest
	Sei bereit, jederzeit alles wieder einzustampfen und von vorne zu beginnen :-)
	Versuche auch auf interessante Weise etwas von Dir preiszugeben ohne exhibitionistisch zu sein oder aber die Leute zu langweilen ("...hallo ich bin der Peter und das ist Waldi mein Hund, meine Hobbys sind Briefmarkensammeln...")
	Es gibt Millionen von Homepages - überlege Dir besser ein konkretes Thema für die Deine um im Netz überhaupt wahrgenommen zu werden!
	Kaum eine Homepage kommt ohne Grafiken in irgendeiner Form aus. Kompetenz ist daher neben dem Einsatz von HTML etc. auch in der Bedienung eines Grafikprogramms wie z.B. PaintShop oder PhotoShop gefragt
	Starte Deine Page von Anfang an mit einer eigenen Domain (ist gar nicht teuer). Baust Du Deine Page mit einer Subdomain des Providers, wird diese irgendwann (meist wenn Deine Adresse überall bekannt und im ganzen Internet verlinkt ist) vom Provider geändert - und Deine ganze Arbeit war umsonst. Ausserdem bist Du ohne eigene Domain auch sonst auf Gedeih und Verderb Deinem Provider ausgeliefert (bzw. bist an ihn gebunden)

Die Killer

	Vermeide lange Ladezeiten (Einstiegsseite inkl. Grafiken möglichst < 50 Kb) - sonst sind die Besucher gleich wieder weg bevor sie Deine Seite überhaupt würdigen konnten. Bilder sollen nie in ihrer vollen Grösse angezeigt werden - üblicherweise werden kleine Vorschaubilder (sogenannte Thumbnails) verwendet, welche dann bei Mausklick das eigentiche (grosse) Bild anzeigen
	Die Hälfte der Besucher surft noch mit einer Auflösung von 800x600 - die Seiten sollten also auch mit dieser Auflösung "besuchbar" sein
	Automatische Musik (vor allem ohne Abschaltknopf) sind der absoluter Killer (es soll viele glückliche Leute geben, welche in Grossraumbüros statt zu Arbeiten surfen können)
	Werbebanner und nervige Popups sind für viele Leute ein Grund, Deine Seite sofort fluchtartig zu verlassen. Ausserdem demonstriert es, dass dem Betreiber seine Seite nicht einmal die vielleicht CHF 20.- für den Webspace wert ist - oder dass er auf Kosten seiner Besucher versucht Geld zu verdienen
	Vermeide diesen lieblosen und billigen Eindruck, den viele Homepages durch unformatierten Text und schlecht freigestellte (meist noch geklaute) Grafiken hinterlassen
	Besucherzähler, mehrere blinkende oder anderweitig animierte Gif's auf einer Seite, das Sperren der rechten Maustaste, das Belegen der Statuszeile des Browsers und "Under Construction" Hinweise verraten den blutigen Anfänger, behindern den Besuchern und nerven ziemlich. Auch die Zeiten, wo man sich mit Javascripts wie z.B. der Anzeige von Datum, Uhrzeit und anderen Dingen, ohne welche Deine Besucher unmöglich auskommen (da sie ja selber keinen PC haben *g*) profilieren konnte, sind definitiv vorbei. Heute gilt: weniger ist mehr!
	Vermeide das hemmungslose Sammeln von unbedeutenden Awards - das sieht mehr nach einem Ego-Problem aus, vor allem bei Homepages, wo der Awardbereich grösser als der Content ist :-)
	Seiten welche horizontales Scrolling (ausser dies gehört zu einem besonderen Effekt) verlangen, gehören zum absolut schlechten Ton. Auch vertikales Scrollen wird im Netz nicht gerne gesehen, Inhalte sollten nach der gängigen Auffassung auf mehrere Seiten verteilt werden (ausser bei reinen Textseiten wie z.B. dieser hier)

Optimierende Massnahmen

	Prüfe das Coding mit HTML-Checkern gleich beim Aufbau einer Seite bevor es später zu viele Seiten sind - das nachträgliche Korrigieren ist zeitraubender als wenn man es von Anfang an gleich fehlerfrei macht
	Erfahrungsgemäss muss man eine Homepage sowieso mehrmals wieder von vorne beginnen, einige Male davon kann man sich jedoch sparen, wenn man vorgängig ein oder zwei Bücher liest und entsprechende Techniken wie Style Sheets (für die Formatierung), SSI (für die Navigation wenn man Frames nicht mag) etc. gleich von Anfang an einsetzt
	Sei ehrlich zu Dir selber und wirklich selbstkritisch bei der Beurteilung Deiner Seite - auch wenn's schmerzt
	Suche den objektiven und präzisen Feedback zu Deiner Seite (dieser ist gar nicht so einfach zu bekommen), nicht das Lob - dieses kommt dann von alleine
	Lasse Deine Seite von so vielen Freunden, Bekannten und Verwandten wie möglich auf den unterschiedlichsten Systemen und Browsern (Überraschung!) begutachten und suche auch hier nicht das Lob (das nützt nur Deinem Ego, nicht aber Deiner Seite) sondern suche die Kritik - nur diese hilft Deiner Homepage, besser zu werden
	Stecke Dein Herzblut in Deine Homepage - man wird es ihr ansehen! Gib Dir auch bei den kleinen Details viel Mühe, diese geben Deiner guten Seite vielleicht den kleinen aber bedeutenden Vorsprung zu den Millionen anderen Seiten, um Deine Seite an die Spitze zu setzen!
	Wenn Deine Homepage soweit steht (wobei Homepages natürlich immer "under construction" sind), nimm Dir eine ganze Woche lang Zeit, in der Du nur Deine Page selber besuchst und versuchst, diese mit den kritischen Augen eines Besuchers zu sehen. Schlüpfe in die Haut einer Person, welche keine Beziehung zu der Page hat und diese nicht kennt - Du wirst dann bald merken, wo Verbesserungen nötig sind

Die Hilfsmittel

Auf den Einsatz von WYSIWYG-HTML-Editoren, welche den HTML-Code automatisch generieren, sollte - so verlockend es erscheinen mag - verzichtet werden. Deren gezielter Einsatz mag einzig bei den ersten HTML-Gehversuchen empfehlenswert sein, um beispielsweise festzustellen, wie das Coding für eine komplexe Tabelle oder so aussehen würde, aber letztlich wird man mit solchen Editoren nicht glücklich werden. Denn einerseits lässt sich damit das Resultat (bzw. der generierte Code) nie ganz genau beherrschen, andererseits wird man auf diese Weise HTML nie wirklich erlernen (obwohl's eigentlich wirklich einfach wäre). Spätestens, wenn man bestimmte Spezialeffekte erzielen will, gerät man mit solchen Tools sehr schnell an die Grenzen.
HTML-Code kann jedoch prinzipiell mit jedem beliebigen Texteditor geschrieben werden (siehe dieses witzige Logo für die absoluten Puritaner), obwohl es dann doch geeignetere Hilfsmittel gibt.
Eine angebrachte Lösung wäre beispielsweise der Einsatz eines HTML-Editors, dieser ist im Gegensatz zum reinen Texteditor sehr hilfreich, weil dieser unterschiedliche Dinge (z.B. Befehle oder Text) mit verschiedenen Farben anzeigt. Dies hilft, sich im eher gewöhnungsbedürftigen Code zurechtzufinden. Ein ganz guter Editor, wenngleich er die Möglichkeiten die Bedürfnisse des privaten Anwenders vermutlich übersteigt ist z.B. "Homesite", es gibt jedoch im Internet unzählige Editoren zum Download.

Wo kein HTML-Checker im HTML-Editor enthalten ist, muss auch so ein Teil beschafft werden. Zu schnell haben sich unbemerkt Fehler im Coding eingeschlichen, welche vielleicht vom eigenen Browser noch toleriert werden, aber bei Besuchern mit pingeligeren Browsern wie z.B. Opera zu unerwarteten (und erstaunlichen) Resultaten führen. Ein sehr guter Checker ist z.B. "CSE HTML Validator" welcher neben anderen Tools auch im Internet zu finden ist.
Alternativ kann man seine Seiten, wenngleich auch nicht auf so komfortable Weise bei http://validator.w3.org/ online auf Fehler prüfen.

Für viele Elemente einer Homepage (Hintergrund, Buttons, Bilder) wird ein gutes Grafikprogramm benötigt. Die beiden meistverwendeten Programme sind PaintShop und PhotoShop, wobei für beide im Hinblick auf gute Resultate auch entsprechende Kenntnisse (im Internet gibt es viele Tipps und Anleitungen dazu) erworben werden müssen.
Während PhotoShop in der Vollversion nicht für jedes Budget das optimale Programm ist, bekommt man PaintShop schon relativ günstig und auch als Trial-Version im Netz zum Download. Natürlich gibt es im Internet auch jede Menge andere gute Grafikprogramme, der einzige Fehler den es hier zu vermeiden gilt ist, sich wie ich zuerst in das Programm "A" einzuarbeiten um bald festzustellen, dass "B" viel besser geeignet wäre und schlussendlich noch mit "C" zu arbeiten (wobei auch hier wieder entsprechende Einarbeitungszeit und Fachliteratur notwendig war). Also lieber gleich von Anfang an in ein gutes Grafikprogramm investieren und die Kräfte auf das Erlernen dieses konzentrieren!

Zuletzt wird noch eine Software benötigt, um die Daten vom eigenen Rechner auf den Server zu transferieren. Dazu werden meist WSFTP und CuteFTP verwendet. Ich persönlich habe mich nach dem Einsatz dieser und der verschiedensten anderen Produkte für "Windows Commander" (übrigens ein Schweizer Shareware-Programm) entschieden. Dieses entspricht von der Bedienung her dem Norton Commander - welchen vielleicht noch einige aus den DOS-Zeiten kennen - und ersetzt bei Bedarf gleichzeitig den nervigen und infeffizienten Windows Explorer. Mit diesem Tool kann der Server wie ein normales Laufwerk angesprochen werden, was den Datentransfer ungeheuer vereinfacht. Siehe unter www.ghisler.com/deutsch.htm für Download. Ausserdem braucht man nicht extra für den Filetransfer ein eigenes Programm zu starten und zu verwenden, da ja der Windows Commander sowieso anstelle des Windows Explorers verwendet wird.

Wird mit der Zeit auch mit Perl-Scripts, PHP und SSI experimentiert und hat man (wie die meisten) keinen eigenen Server, steht man bald vor dem Problem, dass man gewisse Dinge nur noch online testen kann. Dies ist sehr mühsam, da jedesmal zuerst Files transferiert werden müssen. Dieses Problem kann man durch die Installation eines lokalen Servers (braucht nur etwa10 MB auf der Festplatte) lösen - somit lässt sich die eigenen Homepage ansprechen, als ob sie online wäre. Dazu gibt es kostenlos den "Xitami Web Server" auf http://www.xitami.com/ zum Download. Obwohl ich zu Beginn wirklich keine Ahnung von solchen Dingen hatte, ging die Installation völlig problemlos vonstatten (nachdem ich dann endlich gemerkt hatte, dass meine Programme deshalb nicht liefen, weil man Perl zusätzlich downloaden und installieren muss *g*).

Weitere Ressourcen

Eine herrliche Sammlung von Tipps für die Erstellung einer Homepage sind in der äusserst witzigen Aufstellung (mit hohem Unterhaltungswert) von Stefan Karzauninkat unter http://www.karzauninkat.com/Goldhtml/ zu finden.

Während der Anfangszeit von Drachenstein, wo ich wirklich ganz schön im Dunkeln getappt bin, hätte ich keine Homepage ohne SELFHTML von Stefan Münz zustandegebracht.
Einerseits ist dort unter http://www.teamone.de/selfaktuell/forum/index.shtml das Forum, dieses ist zwar leider jetzt geschlossen, mit "Suche über den SELF-Raum" findet man aber garantiert zu jedem Stichwort wichtige Beiträge der Vergangenheit und hat dadurch Zugriff auf das geballte Know-How der deutschsprachigen Internetgemeinde.
Dann gibt's natürlich auf http://www.teamone.de/selfhtml/index.htm noch das eigentliche SELFHTML, eine ausführliche Anleitung zu HTML, CSS, Javascript und DHTML. Dieses ist zwar auch in Buchform in jeder Buchhandlung erhältlich, bietet jedoch Online bessere Such- und Springfunktionen - ausserdem ist es hier völlig kostenlos!
Das ganze Buch kann übrings auch im HTML-Format unter http://www.teamone.de/selfaktuell/extras/download.htm kostenlos heruntergeladen werden.

Zum Abschluss nochmals etwas zur Entspannung: Wie schon erwähnt bringt es nichts, sich darüber zu freuen, dass es schlechtere als die eigene Homepage gibt. Um wirklich "voranzukommen" sollte man sich ja nur mit den Besten messen - auch wenn's schmerzt. Trotzdem darf man sich solche Triumphe bestimmt ab und zu gönnen, dann aber gleich richtig!
Zu diesem Zweck eignen sich die von http://muellseite.de/ besonders "ausgezeichneten" Seiten als Studienobjekte ganz hervorragend, obwohl's eigentlich unfair ist tut der heftige Einsatz dem Lachmuskel ganz gut.