Zur Bautagebuch-Hauptseite zur zuletzt besuchten Seite Weiter zur nächsten Seite Bemaile mich!


Hier klicken für Vergrösserung


Hier klicken für Vergrösserung Hier klicken für Vergrösserung

Edelweiss

Hier klicken für Vergrösserung
Hier klicken für Vergrösserung
Hier klicken für Vergrösserung
Hier klicken für Vergrösserung
Um die Vergrösserung eines Bildes zu sehen, einfach mit der Maus auf das entsprechende kleine Vorschaubild klicken. Die Vergrösserung wird in einem neuen Fenster geöffnet.


Edelweiss
März/April 2002
 

Land in Sicht

Wir hatten lange erfolglos nach einem erschwinglichen Haus für uns und unseren Zoo gesucht, auch in den Nachbarkantonen - obwohl es uns schwergefallen wäre, nicht mehr in dieser schönen Gegend zu wohnen.

Endlich hatten wir in Pfungen dann etwas gefunden, was jedoch auch weit weg von unserem Wunschhaus war. Trotzdem waren wir kurz davor, dort zu unterschreiben, wenn auch halbherzig.
An einem Sonntag kurz vor Vertragsabschluss war ich dann gegen Abend, einer letzten Hoffnung nachgebend, nochmals ein Haus in Pfäffikon anschauen gegangen, aber einmal mehr - und das zermürbt mit der Zeit wirklich - war es wieder ein eher enttäuschendes Haus zu einem eher erschreckenden Preis.

Ich wusste schon lange von den Bauparzellen in Madetswil. Aber da mir auch deren planetarische Preise bekannt waren (zudem waren die Parzellen nur mit Architekturverpflichtung verkauft worden), hatte ich mich nie weiter drum gekümmert. Trotzdem überkam es mich auf dem Nachhauseweg von dieser letzten Hausbesichtigung in Pfäffikon, doch einmal auf diesen Hügel zu fahren, und zu sehen, was inzwischen dort so gebaut worden war.
Also stand ich dann auf dem Wendeplatz der Reitistrasse in Madetswil, mittlerweile war es dunkel geworden und der Mond stand am Himmel (tönt jetzt kitschig, ich weiss), den Blick durch nichts aufgehalten in die Weite, das war ein unbeschreibliches Gefühl... So müsste man wohnen, wenn man doch nur reich wäre!

Obwohl eigentlich zu diesem Zeitpunkt bereits alle guten Parzellen verkauft waren, stand erstaunlicherweise genau vor dem Wendeplatz eine Tafel: "Bauland zu verkaufen".
Da aber bereits unmittelbar dahinter ein Baugespann stand, musste diese Tafel entweder vergessen worden sein oder es handelte sich um eine Parzelle an einem ganz anderen Ort.

Ohne wirklich zu wissen wozu (ich hatte ja auch keinen Grund, hier auf den Hügel hochzufahren), schrieb ich mir die Telefonnummer von der Tafel auf. Seltsam, denn ich wusste doch genau, wie die Preise an diesem Hang waren....

Eigentlich hätte ich jetzt mit dem Wissen um die Diskrepanz, wie ich wohnen wollen würde und wie ich in Pfungen tatsächlich wohnen würde, ganz deprimiert sein müssen. Erstaunlicherweise war dies jedoch nicht der Fall. Ich war sogar so manisch, dass ich an diesem Abend - man muss wissen, so etwas kommt wirklich höchstens einmal im Jahr und nur annlässlich ganz besonderer seelischer Zustände vor - noch hingebungsvoll und von diesem Ausblick in Madetswil träumend friedlich meine Autoscheiben innen gründlich geputzt hatte.

Manchmal wohl doch etwas zu irrationalen Handlungen neigend, rief ich dann tatsächlich und kaltblütig das Wissen um Landpreise ignorierend gleich am nächsten Tag die Telefonnummer besagter Tafel an. Und jetzt kommt der Hammer: genau dieses herrliche Stück Land, an dem ich so verzückt den Mond angeschaut hatte, eben dieses Land, wo bereits ein Baugespann stand, war doch zu verkaufen: das Konsortium aus Investor (Architekt) und Landverkäufer hatte sich aufgelöst und das Projekt, welchem das Baugespann galt, würde nie zustande kommen.
Es war unwirklich wie in einem Traum: weil man möglichst bald Geld brauchte, bekam ich eventuell die Chance, diese und dazu noch ein kleines angrenzendes Grundstück zu einem erschwinglichen Preis zu kaufen (dies ist nicht zuletzt der Verdienst meiner Frau, welche - nämlich noch frecher als ich - gleich auch nach diesem zweiten kleinen Grundstück gefragt hatte).

Normalerweise gibt's sowas wirklich nur im Märchen (nicht aber bei mir, der nie im Lotto oder so gewinnt) - oder natürlich bei Betrügereien. Aber da es sich bei einem Partner des Konsortiums um einen in der Gegend sehr bekannten und angesehenen Geschäftsmann handelte, bestand diese Gefahr wohl nicht. Trotzdem, diese Verkettung von Zufällen und dieses Timing waren schon fast unheimlich....

Obwohl ich gleich an diesem nächsten Tag meine sofortige und uneingeschränke Kaufabsicht bekundete (das mit der Bank würde dann schon auch klappen), sollte es mir nicht ganz so leicht gemacht werden. Zuerst einmal wollte mich der erwähnte Geschäftsmann etwas bremsen: "ich solle mir das doch zuerst einmal einige Tage überlegen..." Als dann diese kleine Hürde, ihn von meiner ernsthaften und unumstösslichen Absicht zu überzeugen genommen und quasi mein "Kaufgebot" platziert war, ging die Warterei los. Wir (vor allem ich) sassen wie auf Nadeln. Man muss sich vorstellen: das Glück schon in greifbarer Nähe, tanzt einem vor der Nase herum, nur fehlen noch einige Millimeter um es fassen zu können.

Eigentlich waren es nur drei Wochen, diese aber kamen mir unendlich lang vor, da ich davon jede einzelne Minute gewartet habe, ob es mit diesem Stück Land klappen würden. Endlich wurde dann am 05.04.02 der Kaufvertrag öffentlich beurkundet und wir wurden - was wir uns nie hätten erträumen lassen - Besitzer eines Stück Landes, welches normalerweise reichen Leuten vorbehalten ist!

Wir hatten zwar keine Ahnung, ob (trotz des günstigen Preises war es für uns eine abenteuerliche Summe Geld) und wie wir nun zu einem Dach über dem Kopf auf diesem Stück Land kommen würden. Doch irgendwie war es uns auch egal - ich hätte dort notfalls sogar campiert, so unbeschreiblich glücklich war ich, dass ich überhaupt an so einem Ort würde wohnen dürfen...


 

Wieder nach oben



Zur Bautagebuch-Hauptseite zur zuletzt besuchten Seite Weiter zur nächsten Seite Bemaile mich!